Wie wirkt die räumliche Umgebung auf Trauer, Tod und Sterben?
Die Dynamik zwischen Mensch und Raum in der Begleitung
Begleitung findet immer in Räumen statt. Begleitende Personen, ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, müssen sich im Rahmen ihrer Tätigkeit mit unterschiedlichsten Räumen, in denen sie den Menschen begegnen und begleiten, auseinandersetzen. Trauer- und Sterbebegleitung findet in der Wohnung, bzw. in dem Haus der Betroffenen statt. Das bringt ganz andere Dynamiken hervor als wie z.B. im Wohnheim oder im Krankenhaus.
Zwischen Menschen und Räumen bestehen Wechselbeziehungen, die uns häufig nicht bewusst sind. Wir alle treten mit den Räumen, in denen wir uns länger aufhalten, in eine Beziehung. Wir fühlen uns wohl oder unwohl. Räume können beflügeln, beruhigen, beeinträchtigen oder beunruhigen. Sie können abschreckend, bedrohlich und eng wirken, sie können aber auch Weite, Frieden und Ruhe vermitteln.
Der Fokus der Reflexion des eigenen Handelns in der Begleitung von Sterbenden und Trauernden liegt üblicherweise auf der Gestaltung eines gemeinsamen zwischen-menschlichen emotionalen Raumes in welchem Beziehung und Begegnung, Unterstützung, Begleitung und Beistand stattfinden.
Die Wirkung des umgebenden physischen Raumes auf die Begleitungsprozesse mit trauernden und sterbenden Menschen ist jedoch nicht zu unterschätzen und verdient mehr Aufmerksamkeit in der Praxis und Ausbildung der Mitarbeitenden.